Sachsen und seine starken Frauen!
Sie hatten einen eigenen Kopf, waren emanzipiert, Vorreiterinnen ihrer Zunft und schufen eigene Netzwerke - wir stellen fünf beeindruckende Frauen der sächsischen Geschichte vor.
Sie hatten einen eigenen Kopf, waren emanzipiert, Vorreiterinnen ihrer Zunft und schufen eigene Netzwerke - wir stellen fünf beeindruckende Frauen der sächsischen Geschichte vor.
Clara Schumann geboren als Clara Wieck 1819 in Leipzig begeisterte schon im Alter von neun Jahren selbst Goethe. Später rebellierte sie dann gegen ihren Vater und heiratete den neun Jahre älteren Robert Schumann. Der - als ihr Ehemann zeitlebens in ihrem Schatten stand. Auch als Witwe und Mutter von sieben Kindern behauptete sie sich als eigenständige Künstlerin. Ohne Frage - Clara Schumann war ein musikalisches Genie, doch ohne ihre moderne, emanzipierte Einstellung, wäre sie sicherlich nicht ganz so erfolgreich gewesen.
Friederike Caroline Neuber – besser bekannt als die Neuberin- wurde 1697 in Reichenbach im Vogtland geboren. Sie gilt als berühmteste Schauspielerin ihrer Zeit – und sie hat das deutsche Theater reformiert. Sie vertrieb den Hanswurst von der Bühne. Statt leichter, frivoler Unterhaltung, spielte sie mit ihrer Theatertruppe Werke von Lessing. Ihr ist es zu verdanken, dass der Beruf des Schauspielers in ein besseres Licht rückte. An ihr Vermächtnis erinnert bis heute ein Denkmal in Dresden-Laubegast.
Hedwig Beese – geboren 1886 in Laubegast bei Dresden wollte hoch hinaus. Das hat sie auch geschafft. Um ihren Traum vom Fliegen aber zu verwirklichen musste Melli Beese hart kämpfen. Denn als Mädchen aus gutem Hause wird von ihr anderes erwartet. Selbst als sie es dann an eine Schweizer Flugschule geschafft hat, werden ihr dort als einzige Frau, Steine in den Weg gelegt. Doch Melli Beese lässt sich nicht von den Sticheleien der Männer und auch nicht von einem manipulierten Flugzeug aufhalten. Am 13. September 1911 schafft sie die Flugprüfung und ist damit die erste deutsche Pilotin.
Sie gilt als eine der einflussreichsten Frauen des 16.Jahrhunderts und baute als erste Frau in Sachsen einen eigenen Nachrichtendienst samt Agentenring auf – Elisabeth von Rochlitz.
Durch die Heirat des Erbprinzen Johann von Sachsen gelang sie an den Dresdner Hof.
Nachdem ihr Gemahl früh verstarb erbte sie u.a. die sächsischen Ämter Rochlitz und Kriebstein.
Die glühende Verfechterin der Reformation erlaubte in Rochlitz die lutherische Lehre. Zum Eklat kam es, als Elisabeth mit ihren Besitztümern dem Schmalkaldischen Bund beitritt. Während der Kriege, die auf Luthers Tod folgten, baut Elisabeth Schloss Rochlitz als Agentenzentrale aus. Informationen aus dem Dresdner Hof gibt sie weiter - und entwickelt sogar eine Geheimschrift. Sie fliegt auf, flieht nach Hessen und stirbt. Ihr Platz als eine der einflussreichste Frau der Reformation - bleibt.
Heute würden wir sie wohl Business Managerin nennen. SIE war das Rückgrat nicht nur Luthers sondern auch der Reformation.
Nachdem sie als Nonne in Nimbschen bei Grimma floh, weil sie von den reformatorischen Schriften Luthers so angetan war, heiratet sie den großen Reformator nicht nur, sondern verwaltet auch alles, was in ihrem Besitzt ist. Nebst Brauerei und Viehzucht.
Ebenso war sie Ratgeberin Luthers, die auch an seinen berühmten Tischgesprächen teilnahm. In Zeiten der Pest verwaltete sie selbstständig ein Hospiz. Bis heute gedenkt man Katharina von Luther, geb. Bora mit einem Preis. Der seit einigen Jahren in Torgau an Frauen vergeben wird, die sich durch besonderes Engagement hervorgetan haben.